Kapelle in Sielhorst
Drei Jahre nach der Einweihung der Kapelle in Varl konnte am 21. November 1971 auch in Sielhorst die neue Friedhofskapelle eingeweiht werden. Bis zu diesem Zeitpunkt fanden die Trauerfeiern noch in den Häusern der Verstorbenen statt. Die großen Deelen boten nicht nur Platz für die Aufbahrung des Sarges, sondern konnten in der Regel die ganze Trauergemeinde zur Feier aufnehmen.
Nach der Trauerfeier wurde der Sarg aus dem Haus getragen und auf den Leichenwagen gehoben, den dann August Rüter Nr. 5 mit seinen Pferden langsam zum Friedhof fuhr, gefolgt von dem oft sehr langen Trauerzug.
Doch der Fortsetzung dieser Tradition standen in der immer schnellebiger werdenden Zeit zwei Dinge im Weg: Zum einen wurden durch die Modernisierung der Landwirtschaft die großen Deelen mehr und mehr überflüssig, zum anderen wurde der Straßenverkehr immer dichter und ließ die langen und sich langsam dahinziehenden Trauerzüge nicht mehr zu. So entschlossen sich immer mehr Gemeindeväter zum Bau solcher Friedhofskapellen. Wie in Varl, so ist auch die Kapelle in Sielhorst das Ergebnis enger Zusammenarbeit zwischen Gemeinde und Kommune.