Kapelle in Varl
"Diese Kapelle ist ungewöhnlich. Vielleicht war es auch mutig, sie so zu bauen. Aber sie passt in dieses Land. Die großflächige Bleiverglasung vermittelt den Eindruck von Weite. Zugleich gibt das große Dach das Gefühl von Geborgenheit. Für den Bezirk Varl/Varlheide ist diese Kapelle zur Mitte geworden, ein Teil der Identität und auch des Stolzes der Menschen hier."
Das schrieb der von 1986 bis 2008 in der Kirchengemeinde Rahden beheimatete Pfarrer Werner Milstein anläßlich des 20-jährigen Jubiläums der Varler Kapelle, für die am 20. März 1968 der Grundstein gelegt wurde.
Der von dem Architekten Fangmann aus Oppenwehe entworfene Klinkerbau trägt ein leicht geschwungenes kuppelartiges Schieferdach. Der quadratische Innenraum, dessen Binder in der Dachkonstruktion an ein Kreuzgewölbe erinnern, ist mit Oregon-Pinie getäfelt und hat 176 feste Sitzplätze und 44 Notsitze. Ein zwölf Meter hoher Glockenturm trägt eine 320 Kilogramm schwere Glocke mit der Inschrift: "Lobe, den Herrn, meine Seele".
Die Halle bietet nicht nur einer großen Trauergemeinde Platz, sie kann und wird auch für andere gottesdienstliche Feiern genutzt. 1986 fand der erste Vorstellungsgottesdienst für Konfirmanden dort statt. Vor einigen Jahren wurde dann auch der erste Schulanfängergottesdienst in der Kapelle gefeiert. Kindergarten- und Schulgottesdienste sind schon zu einer festen Einrichtung geworden. Und ebenso selbstverständlich treffen sich dort alle 14 Tage die Kinder zu ihrem Gottesdienst. Die Kapelle ist zu einem Haus für alle Generationen geworden, "Ein Ort der Gegenwart Gottes inmitten unserer Gemeinde," so Werner Milstein.