Paul-Gerhardt-Haus in Alt-Espelkamp
Am 4. Juni 1991 wurde auf dem Gelände der ehemaligen Schule in Alt-Espelkamp der Grundstein für den Neubau eines Gemeindehauses gelegt, das später den Namen Paul-Gerhardt-Haus tragen sollte.
Vorausgegangen waren sich über Jahre hinziehende Gespräche zwischen Vertretern der Kirchengemeinde Rahden und der Stadt Espelkamp um eine gemeinsame Konzeption, die zumindest im Kreis Minden-Lübbecke einmalig sein dürfte. Kirche und Kommune haben ein Raumprogramm entworfen, das nicht nur ein gutes gemeinschaftliches Nebeneinander voraussetzt, sondern geradezu ein partnerschaftliches Miteinander fordert.
Die ersten Überlegungen kreisten um den Umbau der ehemaligen Schule zu einem Gemeindehaus. Aber schon bald wurde dieser Plan fallen gelassen, weil trotz hoher Umbaukosten sich nur ein Kompromiss hätte erzielen lassen. Darauf folgte konsequenterweise das Projekt Neubau.
Die Raumkonzeption des Gebäudes insgesamt versuchte den Ansprüchen eines sakralen wie auch profanen Versammlungsraumes gerecht zu werden, ja beide sogar miteinander zu verbinden. Bei der Ausführung wurde auf die Wirkung der verwendeten Materialien besonderen Wert gelegt: Warmes helles Holz neben weißgestrichenen Wänden, deren gemauerte Struktur sichtbar ist.
Die klaren Fensterflächen gewähren einen Ausblick nach draußen, das Leben rundherum wird mit einbezogen. Das hohe Dach bietet Freiraum und vermittelt zugleich das Gefühl von Geborgenheit. Farbe, Bewegung und Leben bringt das durch das Buntglasfenster gebündelte Licht in den Raum. Es birgt in sich einen Hinweis auf die Dreieinigkeit: Sie ist die verborgene, aber ständig präsente Wirkungskraft in der Gemeinde.
Die Prinzipalstücke, Altar, Kanzel und Taufbecken sind aus Holz gefertigt. Der Altar wurde einem Entwurf Heinrich Vogelers nachempfunden. Besonders markant ist das dreigeteilte Buntglasfenster, das die Stirnfront des Gebäudes bestimmt. Mit der künstlerischen Ausgestaltung wurde der Heilbronner Künstler Raphael Seitz beauftragt.