"Die Kirche hat doch Geld...!"
"Warum spenden? Die Kirche hat doch Geld...!"
In unserer Gemeinde wird zur Zeit wieder mal gesammelt, und das gleichzeitig für verschiedene Zwecke. Wie immer sammeln wir zur Ausschmückung unserer Gottesdienste Gaben zum Erntedankfest. Und dann... sammeln wir z.B. für den Trägerverein des Kindergartens Sonnenstrahl, der nach dem schlimmen Brand jede Hilfe nötig hat; dann durch einen Artikel in unserem Gemeindebrief auch für die Telefonseelsorge, die auf Spenden angewiesen ist. Und schließlich möchten wir Sie auch bitten, unsere Konfirmanden- und Jugendarbeit zu unterstützen. Und auch über den Klingelbeutel können Sie auf unserer Homepage etwas lesen, den wir nun auch wieder in unseren Gottesdiensten sammeln werden.
Die wirtschaftliche Situation in unserem Land ist nicht gut; und wer nicht gut verdient, zahlt auch keine Kirchensteuer. Bei der steigenden Zahl der Kirchenaustritte sind es auch vor allem die Personen, die Kirchensteuer zahlen, die die Kirche verlassen - nicht zuletzt gerade, weil sie das Geld für die Kirche nicht (mehr) aufbringen möchten. Hinzu kommt, dass der Anteil der arbeitenden (und Geld verdienenden) Menschen an der Gesamtbevölkerung immer mehr abnimmt. So gehen die Steuereinkünfte der Kirche in den letzten Jahren deutlich zurück, und die Entwicklung wird sich leider fortsetzen, sagen die Fachleute.
Auf der Suche nach einer Lösung kann man nun sagen: „Wenn die Kirchensteuern nicht reichen, kann die Kirche doch Land oder Gebäude verkaufen; davon hat sie sowieso zu viel!“ - Ja, die Kirche hat Land und Gebäude. Manche gehören schon seit Generationen der Kirche. Das liegt daran, dass die Kirche auch in Generationen denken muss. Denn auch in 100 Jahren oder darüber hinaus soll es ja noch eine Kirche und auch eine Gemeinde hier in Rahden geben. So haben die Alten vor uns gewirtschaftet, und so ist es auch unsere Verpflichtung gegenüber denen, die nach uns kommen. Es ist unsere kirchliche Aufgabe, so mit unseren Gütern umzugehen, dass auch zukünftige Generationen noch auf einer sicheren wirtschaftlichen Basis in unserer Kirche leben können.
Wer aus der Landwirtschaft kommt, kennt das: Ein Bauer würde auch nicht seine Ställe und Scheunen, seine Äcker und Weiden verkaufen. Wenn er das täte, hätte er für den Moment zwar viel Geld; aber der Hof hätte keine Zukunft mehr. Kinder und Enkel müssten sich woanders ihr Auskommen suchen, denn der Hof hätte ohne Gebäude und Land keine wirtschaftliche Basis mehr. Deshalb gibt es auch für Höfe ein besonderes Erbrecht; denn es ist wichtig, dass die Güter, die zum Hof gehören, zusammenbleiben und für die Zukunft gesichert sind.
Genauso ist es auch mit der Kirche. Die Kirchensteuer war und ist seit jeher nur EINE finanzielle Quelle. Um sicher existieren zu können, braucht auch unsere Gemeinde z.B. Pacht- und Mietzahlungen; und wir sind auch immer mehr angewiesen auf Spenden.
Dass wir z.B. vor 11 Jahren den Turm und in diesem Jahr das Dach und die Außenfassade unserer St. Johannis-Kirche so sanieren konnten, dass die Zukunft der Kirche nun erstmal für die nächsten Generationen gesichert ist, das ist nicht zuletzt den vielen großen und kleinen Spenden zu verdanken, die dafür - vielleicht auch von Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser - gegeben wurden.
Wir sind dankbar dafür, dass es in unserer Gemeinde so viele Menschen gibt, die durch ihre Gaben unsere Gemeinde, unsere Kirche und das Leben in ihr ermöglichen. Dafür möchten wir allen Spenderinnen und Spendern hier einmal von Herzen „Danke!“ sagen.
Wenn wir in die Zukunft unserer Gemeinde blicken, soll es auch dann noch eine lebendige Gemeinde hier in Rahden, eine gute St. Johannis-Kirche und möglichst auch engagierte Menschen geben, die gern in unserer Gemeinde arbeiten. Durch Kirchensteuern allein wird sich das nicht absichern lassen. Wir werden immer mehr auf Spenden angewiesen sein und damit auf die Hilfe unserer Gemeindemitglieder.
Denn die Kirche hat zwar Geld, aber eben nicht Geld genug um auch in Zukunft noch all ihre Aufgaben wahrnehmen zu können.
Die Zukunft ist uns in Rahden aber besonders wichtig. Deshalb hat unser Presbyterium beschlossen, dass gerade die Kinder-, Konfirmanden- und Jugendarbeit ein Schwerpunkt in unserer Gemeinde sein soll.
Denn „ohne uns sieht eure Kirche alt aus,“ sagen die jungen Leute. Dabei haben wir zur Zeit das Glück, dass es viele junge Menschen gibt, die sich mit viel Liebe und Einsatz in unserer Gemeinde engagieren. Einige Stichworte aus der aktuellen Arbeit: Familienkirche - Rahden geht baden - Konfi-Tage - Kindermusical - Familiennachmittage - Kirchplatz-WG - Jugendgottsedienste - Konfi-Teamer - Kinderbibelwoche - Freizeiten - Die Churchies... Es tut sich also ganz viel, und wir freuen uns darüber. Die jungen Menschen, die sich in diesem Bereich engagieren, brauchen Zurüstung, Fortbildung und jegliche Unterstützung, die sie kriegen können; denn sie werden die Zukunft unserer Gemeinde gestalten.
Manches davon können und wollen wir natürlich auch weiterhin durch Kirchensteuer usw. finanzieren. Doch für das „Plus“, das wir uns für unsere Konfi- und Jugendarbeit wünschen, werden die weniger werdenden Finanzmittel nicht reichen. Deshalb haben wir eine neue Spendenaktion gestartet, diesmal zugunsten unserer Konfi- und Jugendarbeit.
Beim Trödelmarkt am 14. September werden wir u.a. mit einem Info-Stand dabei sein, an dem Sie sich über unsere neue Spendenaktion informieren können. Im Bereich zwischen Kirche und Eisdiele werden Sie uns finden. Kommen Sie vorbei, dann können wir miteinander ins Gespräch kommen.
In den nächsten Monaten sind verschiedene Aktionen geplant, um Spenden für unsere Jugend zu sammeln. Auch einen Spendenbrief wird es wieder geben. Diesmal werden wir die evangelischen Haushaltsvorstände unserer Gemeinde anschreiben, die zwischen 50 und 75 Jahren alt sind. - „Warum gerade die?“ werden Sie vielleicht fragen.
Die jüngeren Menschen haben in diesen Zeiten oft kein Geld übrig. In einer Zeit der steigenden Preise sind sie mit der Versorgung ihrer Familie ausgelastet. Da würden wir also wohl viele Briefe an Menschen verschicken (und das Porto bezahlen), die gar nicht spenden können. Die Alten sind oft wiederum mit eigenen Sorgen belastet, die möchten wir deshalb diesmal auch nicht behelligen.
Natürlich freuen wir uns aber über jede Spende, die hilft.